Zurück aus Estland
Besuch bei Astangu: berufliche Rehabilitation in Estland
Ende Oktober/Anfang November reisten unsere Kolleg*innen Gabriela und Klaus nach Tallinn in Estland, um die Arbeitsweise des dortigen Astangu College kennenzulernen. Das Astangu bietet, wie auch das Euro-BBW, berufliche Vorbereitung und Erstausbildung an. Hier schildern sie ihre Eindrücke, u.a. aus ihren Bereichen Hauswirtschaft/Küche und Fachinformatik.
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Das Astangu College in Tallinn/Estland hat uns herzlich empfangen und zeigte uns die estnische Seite der beruflichen Rehabilitationsarbeit.
Zuvor haben wir eine interessante Reise von Bitburg nach Tallinn unternommen, und uns am Zielort erst einmal Orientierung in der neuen Umgebung - auf dem 150m hohen Fernsehturm - verschafft.
Gleich am ersten Abend hat Annemari, unsere estnische Gastgeberin, uns mit der schönen Altstadt von Tallinn vertraut gemacht und uns ein besonderes Restaurant gezeigt. Dort haben sich vor gut 30 Jahren noch die Schriftsteller und Intellektuellen der Stadt getroffen und einen Gegenpol zum gedanklichen Einheitskurs gebildet. Wir sehen, dass Estland nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion eine beispiellose Wende vollzogen hat, und dass Tradition und Moderne gut nebeneinander harmonieren.
Am zweiten Tag ging es gleich los mit jeder Menge Impressionen, Gesprächen und Informationen über die estnische Rehabilitationsarbeit. Wir konnten viele Parallelen feststellen und doch gibt es entscheidende Unterschiede. So haben wir den Eindruck, dass es einen unverbindlicheren Umgang mit Zertifikaten gibt. Die Unternehmen scheinen dies, vor der Einstellung von Personal, durch geeignete Assessment-Center-Durchläufe und berufliche Praxistests zu kompensieren und finden auch durch Probearbeit zu geeignetem Fachpersonal.
In Astangu waren wir neben all den Informationen und tollen Gesprächen auch sehr beeindruckt von der Vielfalt der gefertigten Holzgegenstände. Auch die Küche und diverse andere kreative Bereiche des Hauses fand unsere besondere Aufmerksamkeit.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Mitarbeit in den Ausbildungsbereichen. Gemeinsam haben wir im Bereich Küche und Konditorei eine Halloween-Party vorbereitet und somit einen Eindruck von der Arbeit mit den Teilnehmenden erhalten. Im Anschluss zeigte uns der Ausbildungsbereich „Handel“, wie erfolgreiche Integration in einem großen Supermarkt in der Praxis gelingen kann. Auch der IT-Bereich des Hauses öffnete uns seine Türen und lud uns zu einer gemeinsamen Unterrichtsstunde ein. Neben dem IT-Fachlabor konnten wir überdies auch die Klassenräume und deren moderne Ausstattung begutachten.
Zudem ging es für die Teilnehmer, und somit auch für uns, zum Tag der offenen Tür an die Technische-Universität von Tallinn. Einige sehr beeindruckende Redner zeigten auf, wie der Einstieg bei den Top-Firmen der IT-Branche gelingen kann.
Unsere Eindrücke hier in Astangu, in Tallin, die wir gewonnen haben, zeigen uns, dass es auf europäischer Ebene sehr verschiedene, gute Ansätze der Rehabilitationsarbeit und der beruflichen Qualifikation gibt.
Mit vielen positiven Eindrücken, neuen Inspirationen und auch neu geknüpften persönlichen Kontakten genießen wir den letzten Abend bei einem gemeinsamen Essen im „Mantel und Korsten“ und verabschieden uns mit einem guten Gefühl von unseren herzlichen Gastgebern. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen in Bitburg, schon im Dezember…!
Gabriela & Klaus