Kaum sind die ersten Auszubildenden aus Finnland zurückgekehrt, hat sich auch schon die zweite Gruppe auf den Weg nach Oulu zu ihrem Auslandspraktikum gemacht. Diese Mobilität findet im Rahmen des europäischen Programms Erasmus+ statt. Oulu ist übrigens Finnlands fünftgrößte Stadt, mit rund 212.000 Einwohnern, und wird 2026 Kulturhauptstadt Europas.

Bei dieser Praktikumsgruppe handelt es sich ausschließlich um Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau, die zwei Wochen lang im Botanischen Garten der Universität Oulu eine Landschaft neu aufbauen werden. Bisher sind unsere Azubis immer im Frühjahr oder Herbst in den hohen Norden gereist; diese Gruppe hat nun das Glück den Mittsommer erleben zu dürfen. Mit dabei sind unsere beiden Kolleg:innen Ann-Kathrin Müller und Jürgen Otten, die auch einen Reiseblog über den Aufenthalt in Finnland schreiben und ihn täglich mit vielen tollen Fotos bestücken. Er ist zu finden unter https://www.tumblr.com/finnland2024.

Nach der Ankunft in Finnland war die erste Etappe ihres Besuchs natürlich das obligatorische Foto am Toripolliisi sowie eine Erkundungstour durch die Stadt mit anschließendem Stopp in einer Pizzeria. Man vermutet ja, dass die Speisekarten in Pizzerien nahezu identisch sein müssten, aber nein: In Finnland gibt es sogar Pizza mit Rentierfleisch.  

Eine Stärkung war auch wichtig für die Arbeit im Botanischen Garten: Die Aufgabe unserer Auszubildenden ist das Anlegen eines neuen Bachlaufs sowie die Überarbeitung der Wege und Pfade im Bereich der sogenannten amerikanischen Hügel. Hier mussten sie vollen Krafteinsatz zeigen, denn es mussten nicht nur Erde und Pflanzen, sondern auch große Steine bewegen. Hierdurch soll der Botanische Garten wieder attraktiver für Besucher werden.

In ihrer Freizeit hat die Reisegruppe ebenfalls einiges unternommen: eine Sightseeing-Tour mit dem E-Scooter zum Meer, eine Kajak-Tour mit Wasserparcours und das gemeinsame Grillen im Park waren für alle sehr schöne Erlebnisse. Durch den Sonnenverlauf dauert in Finnland zurzeit ein Tag rund 22 Stunden. Dadurch war natürlich auch nach Feierabend noch genügend Zeit, um ein bisschen Sonne zu tanken und die Gegend zu bestaunen.  

Am morgigen Freitag erwartet unsere Gruppe noch ein besonderes Highlight: das Mittsommerfest (Johannusfest). Am Tag der Tag- und Nachtgleiche treiben nach altem Glauben Hexen, Feen und Elfen ihr Unwesen, necken die Menschen und zeigen ihnen aber auch ihr zukünftiges Glück. Traditionell werden abends überall im Land große Freudenfeuer (kokko) entzündet und alte Volksweisen gesungen, und man stärkt sich mit dem typischen Hefegebäck Pulla. Außerdem gehören Sauna, nächtliches Schwimmen, live Musik und Tanz zur Tagesordnung. In diesem Sinne: Hauskaa juhannusta - fröhlichen Mittsommer!